Rückzug ins Zelt - Die Erforschung alternativer Ökonomie
Über den Zeitraum von fast drei Jahren lebe ich vollständig in einem Zelt, in der Einöde Brandenburgs. Mit dem wenigen Geld, dass mir bleibt, beschließe ich den Ressourcenverbrauch maximal zu verkleinern, um vom Zelt aus weiter an den Grundlagen einer neuen Ökonomie arbeiten zu können. In dieser extremen Erfahrung, bei Wintern um die -20 Grad, heftigen Stürmen und viel Schnee, erarbeite ich zahlreiche wichtige Theorien und stelle den Roman “Stieren des Weltdesigners” fertig.
Mein Körper gewöhnt sich über die warmen Monate an das Leben draußen und entwickelt im Winter einen völlig anderen Stoffwechsel. Ich verwandle mich in gewisser Weise in ein Tier. In den wenigen Nächten, die ich dann doch mal in geheizten Zimmern schlafe, beginnt mein Körper zu glühen. Ich bemerke umfassende Veränderungen.
Nur durch diese radikale Schaffung von Freiraum, durch maximalen Verzicht, kann ich die wichtige Forschung aufrecht erhalten. Das gibt mir die Stärke, um die kommenden Konflikte mit staatlichen Institutionen auszuhalten. Dies ist kein Hippymodell, sondern ich folge der logischen Entscheidung mit kleinen Budget´s mehr Innovationen erarbeiten zu wollen.
Bis in die 20er Jahre hinein werde ich rund eine Million Euro an unbezahlter Arbeit und an Investition meines gesamten Erbes in kulturelle und soziale Projekte einbringen. Dies ist eine unternehmerische Entscheidung im Sinne des Menschen, in der ich bereit bin erhebliche Herausforderungen auf mich zu nehmen. Ich will der Gesellschaft belegen, dass ein Arbeiten und Wirtschaften jenseits des Marktes und der Marktregeln zwingend erforderlich ist, will man die Probleme unserer Zeit lösen.
In diesem Zelt nimmt der nächste Schritt meiner Forschung ihren Anfang. Ich beginne die ökonomische Grundtheorie fundamental in Frage zu stellen. Die Entstehung von Wert und die Frage wie eine Wirtschaft aussehen kann, die das ganze Ökosystem erhält. Ausgehend von der Fixpunktetheorie, die ich Jahre davor schrieb, will ich nun wesentlich tiefer gehen. Ich mache es zur existenziellen Frage. Warum bin ich hier? Warum arbeite ich? Was soll entstehen und wie wirkt dies mit anderen Bezügen zusammen?