Neurodivergenter Künstler (Autist, Asperger), Buchautor, TV- und Filmproduktion, Speaker, Artistic Research: Armutsforschung (Klassismusforschung) Die Zukunft der Arbeit.

Buch: Organic Television – Brief an die Fernsehfrau

organic television

In einem offenen Brief an eine der einflussreichsten Medienpersönlichkeiten des Planeten, entwickelt der Künstler Timothy Speed ein völlig neuartiges Fernsehen.
Speed wagt es nicht nur, den Journalismus wieder an dessen Wurzeln zu führen, sondern will die Medien im Sinne des Menschen umbauen. Er macht einen veränderten Umgang mit der medialen Information zur Grundvoraussetzung, für die Lösung der Konflikte und Problemfragen unserer Zeit.
Dieser literarische Essay wirft wichtige Fragen auf, in einer Welt, in der sich immer weniger Menschen durch die Medien vertreten fühlen. Eine große Inspiration, für JournalistInnen und MedienmacherInnen, die mehr wollen.

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Die Grundthesen von Organic Television basieren auf der Idee, dass Medien, insbesondere das Fernsehen, nach einem menschlicheren Vorbild gestaltet werden sollten, anstatt nach technologischen Prinzipien. Es geht darum das Wissen und die Information zu ergänzen und zwar organisch, weil man ansonsten immer bei einer einseitigen Deutungshoheit landet. Die klassische Ausgewogenheit reicht nicht, weil der Erklärungsbedarf bei Neuem und Ausgegrenztem in der Regel höher ist.

Timothy Speed schrieb einen Brief an Liz Mohn (RTL Eigentümerin), um sie zu provozieren und zu einer Reaktion zu bewegen, in der Hoffnung, dass sie das Fernsehen im Sinne des Menschen verändern würde. Seine Motivation war es, eine neue Denkrichtung und veränderte Haltung im Umgang mit Medien zu provozieren, die sich von der bisherigen Praxis abhebt.
Organic Television unterscheidet sich von anderen Medienkritiken durch seinen Ansatz, Information als ein lebendiges Wissen zu behandeln, das nachhaltig gepflegt werden sollte, um der Vielfalt und Breite des menschlichen Geistes gerecht zu werden. Es erweitert die Medien durch die Integration von Wissensprozessen und die Verknüpfung von Information und Wissen, ohne den Betrachter zu entmündigen. Dieses Verständnis von Medien als ein Ökosystem, das Perspektiven, Polaritäten und Integration benötigt, grenzt Organic Television von traditionellen Medien ab, die Information oft isoliert und ohne Kontext präsentieren.
Für die Politik und Medien sind folgende Punkte wichtig: Die Meinungsfreiheit sollte auf der Möglichkeit basieren, sich Wissen zu erarbeiten, und nicht nur auf nackter Information. Die Struktur des Fernsehens und die Rolle der Werbung darin müssen sich ändern, um eine solche Transformation zu ermöglichen. JournalistInnen sollten in die Welt eingreifen und eine Ausgewogenheit fördern, die von maximaler Vielfalt geprägt ist, anstatt sich auf Neutralität zu beschränken, die oft sowieso nur Konstruktion ist.
Aus gesellschaftlicher Perspektive bietet Organic Television die Chance, die Gesellschaft zu beleben, indem es die Beziehung zwischen Information und Individuum stärkt und die Gesellschaft zu einem Teil der eigenen Kultur macht. Es fördert eine lebendigere Wirtschaft, eine stärkere Kultur und festere Beziehungsstrukturen. Durch die Betonung subjektiver Erfahrungen und die Anerkennung der Vielfalt von Perspektiven kann es zu einer authentischeren und sozialeren Gesellschaft beitragen.
Das Besondere an Organic Television ist, dass es die Information von dem Anspruch der statischen, sachlichen, objektiven Wahrheit befreit und stattdessen ein Recht auf organische Information etabliert. Es betrachtet Information als Lebensform, die wie ein Ökosystem behandelt werden sollte. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Welt nicht nur objektiv zu umbauen, sondern auch subjektiv umbauen zu dürfen, und erkennt an, dass der Wissensraum, in dem wir leben, von der Vielfalt der Sichtweisen geprägt ist, die wir zulassen können.

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