Künstler, Buchautor, TV- und Filmproduktion, Speaker, Artistic Research: Armutsforschung (Klassismusforschung) Die Zukunft der Arbeit.

2013

Meine Bewerbung als Intendant des ZDF, sowie als Moderator von Wetten, dass..?

Als Reaktion auf die Gewalt durch die Bundesregierung, die Armen hätten sich um jeden Job zu bemühen, um ihre Entwertung zu erzwingen, bewerbe ich mich aus Hartz IV heraus ausschließlich um Führungspositionen, somit auch als Intendant des ZDF und will zusätzlich die Moderation von Wetten, dass..? übernehmen. Dies begründe ich mit der vernünftigen Feststellung, dass man der Armut nur entkommen kann, wenn man sich entsprechend aufwertet, was die Anderen ja auch ständig bis zur Grenze des Fake täten. Man denke nur an die gefälschten Doktortitel von sich noch im Amt befindlichen PolitikerInnen.

Ich lege in der Umfangreichen Bewerbung dar, dass ich konzeptionell und fachlich durchaus in der Lage bin, sowohl das ZDF zu leiten, als auch die Moderation zu übernehmen. Dabei halte ich fest, dass ein experimentell scheiternder Intendant noch hundertmal wertvoller für das öffentlich-rechtliche Fernsehen wäre, als die am Sessel klebenden Intendanten, die bisher den Job übernahmen. Darüber hinaus biete ich an, den Job für ein Zehntel des üblichen Gehalts zu übernehmen.

Somit bin ich der günstigste Anbieter. Ich zwinge die Institution in eine Situation in der die DirektorInnen und IntendantInnen in langen Briefen darum ringen zu erklären, weshalb ich leider nicht in Frage käme, ohne es jemals wirklich auszusprechen. 

In dieser Aktion zeigt sich offensichtlich, dass die Jobs weder nach Können, noch nach anderen einleuchtenden Kriterien vergeben werden, sondern in durch und durch korrumpierten Hinterzimmern zwischen Politik und Medium. 

Als ich nach der Absage nicht aufhöre, entwickelt sich ein spannender Dialog, eine Auseinandersetzung um die Verantwortung der Privilegierten gegenüber denen die ausgegrenzt werden, um die Privilegien zu erhalten. 

Angesichts der bis heute großen Probleme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, wird auch in diesem Moment eine Chance vertan. Der Staat entscheidet sich für Macht, statt für Befreiung, für Unmenschlichkeit, statt für Erneuerung.