Organic Television - Totalumbau der Medien. Konflikt mit Liz Mohn
Als Folge meiner Bewerbung als Intendant des ZDF schreibe ich einen Brief an die, vielleicht mächtigste Medienfrau des Landes, und bitte sie die Medien endlich im Sinne des Menschen zu ändern.
Ich wähle die Form eines persönlichen Briefes, da ich darin die menschliche Dimension hinter den medialen Systemen der Gesellschaft entschlüsseln will. Liz Mohn, die tatsächlich die Macht hat, wenn überhaupt jemand sie hat, soll endlich handeln. (Auch ist ihre Bertelsmann Stiftung regierungsberatend Anfang 2005 wesentlich für die Mitentwicklung von Hartz IV verantwortlich.)
In diesem Brief entfalte ich ein umfassendes Konzept, eine Medienkritik, in der ich umfangreich darlege, entlang welcher Maßnahmen das Medium erneuert werden könnte.
Dies passiert vor dem Hintergrund einer Debatte um “Fake News” und “Staatsfernsehen”, sowie der zunehmenden Entfremdung breiter Teile der Bevölkerung, von der simulierten Medienrealität der Oberen. Ich bekomme für dieses Buch keinen Verlag, also publiziere ich es als Provokation im Selfpublishing Verlag von Liz Mohn.
Eines der Grundforderungen von Organic Television ist eine Neuordnung von Relevanz. Es soll ein neues Gleichgewicht gefunden werden, zwischen Lokalem und Globalem, zwischen Aktuellem und Nachwirkendem, zwischen Brisanz und Tiefgang. Das Medium soll wie ein gutes Essen alle erdenklichen Zutaten und Zugänge zu Perspektiven der Menschen integrieren. Es soll in der Rezeption von Wirklichkeit wesentlich breiter und diverser werden.
Es gilt die ganze Realität abzubilden. Dazu entwickle ich Konzepte, Modelle und Vorschläge. Doch Liz Mohn schweigt. Es schweigen auch sämtliche IntendantInnen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die das Buch vorgelegt bekommen. Ein Jahr unbezahlte Arbeit. Keine Reaktion.