Intima - Die wahren Kräfte des Marktes
Intima ist ein literarischer Essay, indem ich versuche das was zuvor im Gespräch mit Silvia Bovenschen im Mittelpunkt stand, nämlich die Fusion von Kunst und Forschung, weiter voran zu treiben.
Aus dem Inhalt des Buchs:
Im Rahmen einer Performance verkörpert Speed den Bürger einer optimierten Gesellschaft, in der sich die Menschen einander derart angeglichen haben, dass Kommunikation mangels abweichender Sichtweisen sinnlos geworden ist. In einem experimentellen Rausch will er darum gemeinsam mit dem Journalisten Mr. Bob einen von der Marktkonformität abweichenden Zustand erreichen, aus dem sich ihm unbewusstes Wissen erschließen soll.
Er entwickelt dabei die „Theorie der Sphären“, durch die begreifbar wird, weshalb Menschen in Zeiten großer Veränderungsnotwendigkeit angesichts der ökologischen, kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen Krisen, in Schwäche und Passivität erstarren und dabei jede Irritation, alles Neue und Fremde meiden – somit jedoch Entwicklung blockieren.
Speed zeigt einen zentralen Betriebsfehler des Kapitalismus auf, der die Lähmung der kreativen Kräfte einer Kultur bewirkt und darum am Ende immer zu einer schwachen Planwirtschaft großer Strukturen führt und freie Eigeninitiative sowie das soziale Gefüge zerstört.
Dieser Prozess kann nur durch radikale Beziehungsarbeit, durch die authentisch gelebten Zusammenhänge und bewusst gemachten Auswirkungen des Handelns umgekehrt werden. Durch den natürlichen Ausgleich der Kräfte und Werte zwischen Menschen, der im kapitalistischen Markt durch den Zwang zum Produkthaften bewusst verhindert wird, um Gestaltungskraft, Lebensperspektiven und Werte zu kontrollieren.
Speed antwortet darauf mit einer neuen Physik des verantwortungsvollen Individualismus, einem vom Bürgertum ausgehenden, neuen Gesellschaftsdesign, als Disziplin für jeden Menschen. Er vermittelt ein tiefes Verständnis von lebenden Ordnungsstrukturen, ja von der kreativen Lebendigkeit selbst. Ein wichtiges Werk, in diesen Zeiten scheinbarer Alternativlosigkeit.
Hier zeigt sich mein Versuch die Grenzen zwischen Kunst, Arbeit und Forschung aufzuheben, in einen komplexeren Menschen zu integrieren, der in und mit allem arbeitet, der Teil einer größeren Ordnung ist, die sich erst im tief individuellen, im Diskurs zwischen Subjektivität und Objektivität entfaltet.
Diese Haltung nehme ich vor dem Hintergrund einer Gesellschaft ein, welche die Kontrolle über ihre eigene Ordnung verliert, wie auch ihre vom “Fortschritt” geprägte Dominanz über die Natur. Das Ökosystem kehrt radikal in mich zurück und beginnt den ganzen Planeten neu zu bevölkern.